Eröffnung des 6. Literaturherbst Heidelberg

Konzert und Vortrag

Heidelberger Sinfoniker und Veronika Haas
Donnerstag, 17. September 2020
20:00 Uhr, DAI Heidelberg

Hybrid-Veranstaltung: vor Ort und im Livestream des DAI Heidelberg
Der Zugang zum Livestream wird rechtzeitig auf der Online-Veranstaltungsseite des DAI Heidelberg freigeschaltet.



„Aber horch! – o Himmel! – diese Töne“
Wenn aus Dichtung Musik und aus Musik Dichtung wird

Foto Heidelberger Sinfoniker © Christian Bartle

Dass Friedrich Hölderlin ein begnadeter Flötist war, leidenschaftlich Klavier, Violine und Mandoline spielte, sogar selbst komponierte, ist kaum bekannt. Die Wissenschaft erzählt nur wenig über die Doppelbegabung von zahlreichen musizierenden Dichtern und dichtenden Musikern wie Hölderlin, Wackenroder, Jean Paul, Robert Schumann, E.T.A. Hoffmann oder Bettina von Arnim.

In ihrem Vortrag spricht die Journalistin und Germanistin Veronika Haas von den faszinierenden, bisweilen verblüffenden Affinitäten zwischen den Künsten in Werk und Leben einzelner Dichtermusiker. Zugleich führt ihr literarisch-musikalischer Streifzug – von Hölderlin bis Thomas Manns Musik-Roman Doktor Faustus – durch Kulturepochen, in welchen die Grenzen zwischen Wort und Ton fließend waren, Komponisten Lieder ohne Worte schrieben und in Heidelberg die berühmte Liedersammlung Des Knaben Wunderhorn ohne eine einzige Melodie gedruckt wurde.


Als Zitator wirkt Holger Giebel mit.


Anlässlich des Hölderlin-Jubiläums 2020 präsentieren Mitglieder der Heidelberger Sinfoniker und die Flötistin Karin Geyer unter der Leitung von Timo Jouko Herrmann eine besondere Stückauswahl: Hendrik Coenraad Steups Variationen über Paisiellos Nel cor più non mi sento („Mich fliehen alle Freuden“), eine Cavatine, über die auch Hölderlin gerne improvisierte, ein Flötenkonzert – mit einer Kadenz von Friedrich Hölderlin – von dem seinerzeit berühmten blinden Virtuosen Friedrich Ludwig Dulon, der über seinen hochbegabten Schüler Hölderlin sagte, dass dieser „bei ihm nichts mehr zu lernen habe“, und zwei Werke von Franz Ignaz Beck: Den in Mannheim geborenen Violinisten und Komponisten, der als Waisenkind Sänger im Chor der Heidelberger Heiliggeistkirche war, erlebte Hölderlin vermutlich 1802 als Orchesterleiter in Bordeaux.

Leitung: Timo Jouko Herrmann

Karin Geyer (Flöte)

Programm


Franz Ignaz Beck (1734-1809)
Sinfonia für Streicher g-Moll op. 1, Nr. 1
I. Allegro
II. Andante
III. Allegro



Friedrich Ludwig Dulon (1769-1826)
Allegro aus dem Konzert für Flöte und Orchester G-Dur op. 8
mit Kadenz von Friedrich Hölderlin



Franz Ignaz Beck
Sinfonia für Streicher A-Dur op. 1, Nr. 3
I. Allegro
II. Andantino
III. Presto



Hendrik Coenraad Steup (1778-1827)
Variationen für Flöte und Orchester G-Dur über Paisiellos „Nel cor più non mi sento“ op. 1



Eintritt
im VVK 11,90 EUR, ermäßigt 9,90 EUR, 6,90 EUR für DAI-Mitglieder (+ VVK-Gebühr),
an der Abendkasse 13/11/8 EUR
Tickets erhalten Sie über das DAI Heidelberg.
Wegen der aktuellen Abstandsregeln können wir leider nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen anbieten,
die eventuell schnell ausverkauft sind.  Bitte haben Sie dafür Verständnis.




Über die Akteure des Abends


Heidelberger Sinfoniker

Mitreißende Spielfreude, eine außergewöhnliche Bühnenpräsenz und ihr ebenso spannungsreicher wie differenzierter Aufführungsstil sind Markenzeichen der Heidelberger Sinfoniker. Ihren Schwerpunkt haben sie auf die Wiener Klassik und frühe deutsche Romantik gesetzt, wobei sie sich gleichzeitig intensiv mit den Werken der Mannheimer Schule und der Vorklassik beschäftigen. Der Interpretationsstil des Orchesters wurde entscheidend geprägt von einer Schulung in historischer Aufführungspraxis bei Nikolaus Harnoncourt und ausgefeilt in der Probenarbeit des ehemaligen Dirigenten Thomas Fey, der sich wegen eines Unfalls aus der Musikwelt zurückziehen musste.
Die Heidelberger Sinfoniker arbeiten mit weltweit renommierten Solisten wie Fazil Say, Martin Stadtfeld, Haiou Zhang, Ragna Schirmer, Carolin Widmann, Maximilian Hornung, Rudolf Buchbinder, Thomas Zehetmair, Giuliano Carmignola u. a. Tourneen führten das Orchester in viele Länder Europas, ebenfalls nach Südamerika und nach Japan. Besonders durch ihre mehr als 50 CD-Aufnahmen, vor allem für das Label hänsslerClassic, haben die Heidelberger Sinfoniker in den letzten Jahren Aufsehen erregt – etliche Aufnahmen erhielten internationale Auszeichnungen, darunter auch die Nominierungen für den Cannes Classical Award 2003 sowie für den International Classical Music Award 2011.
Das Orchester spielt seit dem Ausscheiden von Thomas Fey unter der Leitung seines  Konzertmeisters Benjamin Spillner oder unter Dirigenten wie Johannes Klumpp, Michael Hofstetter, Timo Jouko Herrmann, Stefan Klingele, Sebastian Tewinkel, Reinhard Goebel und Frieder Bernius.





Veronika Haas, Journalistin (Kultur, Reise, Dokumentation) und Filmemacherin, beschäftigt sich seit Jahren interdisziplinär mit Werk und Leben mehrfach begabter Künstler. Hier sehen Sie sie bei einem musikalisch-literarischen Stadtspaziergang mit dem Vokal-Ensemble amarcord beim Heidelberger Frühling 2015.




Der Veranstaltungsort: Das DAI Heidelberg










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