Programmpaket I
Festivalthemenschwerpunkt »ÜBER GRENZEN«
Erfahren Sie mehr über unseren Festivalthemenschwerpunkt und entdecken Sie alle 22 Veranstaltungen „Über Grenzen“.
Festivalthemenschwerpunkt »ÜBER GRENZEN«
Nach den Festivalthemenschwerpunkten „Freiheit“ (2023), „Starke Frauen“ (2022) und „Vielfalt Liebe. Vielfalt Literatur“ (2021) setzt der Literaturherbst mit „Über Grenzen“ auch im Jubiläumsjahr einen facettenreichen und spartenübergreifenden Fokus. Ob als Individuum oder als Gesellschaft, ob geografisch, politisch, künstlerisch, zwischen Generationen, Religionen, Sprachen, Geschlechtern, zwischen Ideal und Wirklichkeit oder Leben und Tod: Grenzerfahrungen bestimmen alles Sein.
Hochaktuell und im Zeichen einer engagierten Kultur: Über Grenzen sprechen, Grenzen überwinden, Brücken bauen
Über Grenzen zu sprechen, sie zu überwinden, Brücken zu bauen, – darum geht es beim 10. Literaturherbst: mit Lebensgeschichten wie von Said Etris Hashemi, der in seinem Bestseller „Der Tag, an dem ich sterben sollte“ erzählt, wie der Terror in Hanau sein Leben veränderte, mit profunden Analysen von Gilda Sahebi „Wie wir uns Rassismus beibringen“ und weiteren Veranstaltungen, die im Zeichen einer engagierten Kultur hochaktuell den gesellschaftlichen Entwicklungen Rechnung tragen: die Fortsetzung der Reihe „Worte des Widerstands“, auch mit einer Kino-Preview „In Liebe, Eure Hilde“ über die Widerstandskämpfer Hilde und Hans Coppi, #niewiederleise und „Queer Voices“ u.a. mit queeren Geflüchteten wie Sareh Sedighi, die im Iran zum Tode verurteilt wurde und schließlich fliehen konnte, und mit starken „Wider-Reden“ und Songs von Henny Herz bei der Shortlistlesung des Heidelberger Autor:innenpreises.
Couragierte Frauen: Grenzen zu Fall bringen, Wege erobern, Bindungen stärken
Grenzen zu Fall bringen, neue Wege erobern, Allianzen bilden und Bindungen stärken, davon handeln die Geschichten von couragierten Frauen in Buch, Film und auf Heidelbergs Frauenkonferenz „Schwesterlichkeiten weiterdenken“: mit Autorin Julia Korbik und „Schwestern“, mit „Rosalie“, der Frau mit Bart und unbezwingbarem Mut zum Anderssein, mit „Die Fotografin“ (Kate Winslet) nach dem Leben von Lee Miller, die vom Vogue-Supermodel zu einer der ersten Kriegsreporterinnen wurde, und mit einer berührenden Mutter-Tochter-Beziehung, die nach der emotionalen Grenzerfahrung des Unfalltods von Verena Schmidts Partner und Analenas Vater erstarkt: bei der gemeinsamen Wanderung durch die grenzlose Wildnis Kanadas. Wie auf einer gemeinsamen Reise in die Familiengeschichte und zu den Orten des Holocaust zwischen Tochter und Vater aus Distanz Nähe entsteht, davon erzählt hinreißend, ernsthaft und heiter zugleich der Film „Treasure“ nach Lily Bretts Bestseller „Zu viele Männer“: Wir freuen uns auf ein Video-Live-Gespräch mit der Regisseurin Julia von Heinz. Drei außergewöhnliche Musikerinnen aus verschiedenen Epochen stehen im Fokus beim „Musical Sunday“ mit Marcus Imbsweiler und Timo Jouko Herrmann.
Die Grenzen des Seins, der Identität, von Ich und Welt
Wohl kaum ein Autor kann virtuoser von der Schönheit, Zerbrechlichkeit und den Grenzen des Lebens erzählen als Bestseller-Autor Michael Kumpfmüller in seinem neuen melancholisch-heiteren Roman „Wir Gespenster“.
In Kooperation mit den Heidelberger Theatertagen bekommen die Grenzen der Ich-Identität, von Ich und Welt eine ganz besondere Bühne: Berührend thematisiert das Theaterstück „Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“ (Cie.Freaks und Fremde, Dresden) das Altwerden, Vergessen und schwindende Identitätsgrenzen. Franz Kafkas „Der Bau“ (Cie.Freaks und Fremde, Dresden) ist ein Theaterthriller über Isolation, Angst und Einsamkeit: Die Gedanken von Kafkas Baubewohner offenbaren ein von Vorurteilen geprägtes manisches Sicherheitsbedürfnis, das dieser Tage wieder durch die Köpfe und Diskurse geistert und unmenschliche Konsequenzen hat.
Die Grenzen zwischen Städten, Ländern, Kontinenten, Sprachen und Genres
Wir überbrücken die Grenzen zwischen Städten, Ländern, Kontinenten, Sprachen und Genres gemeinsam mit den UNESCO Cities of Literature Bremen und Leeuwarden, mit den Übersetzer:innen Judith Klein, Michael Ebmeyer und Karin Betz wie auch mit LEO DA CAPO und ihren musikalisch-literarischen Kafkaesken.
Auch beim 10. Literaturherbst gibt es keine Grenzen zwischen den Generationen:
Wir freuen uns wieder auf ein großartiges Schultheater-Special zum Festivalthemenschwerpunkt und auf den öffentlichen Auftakt unserer neuen ganzjährigen Reihe: „Das Projekt mit den drei V: Vorlesen Vermittelt Vielfalt“ für Vorschulkinder.
Programmpaket I
Festivalthemenschwerpunkt »ÜBER GRENZEN«
13. September 2024
Foto © Hannes Leitlein
FESTIVALERÖFFNUNG
Gilda Sahebi
„Wie wir uns Rassismus beibringen“
13. September 2024 | 20:00 Uhr
DAI Heidelberg | Sofienstraße 12
Tickets erhalten Sie im VVK und an der Abendkasse (Aufpreis)
VVK 9,90 € | ermäßigt: 6,90 € | DAI-Mitglieder: 4,90 €
Auftakt zur Festivalthemenschwerpunktreihe „Über Grenzen“: Gilda Sahebis Analyse sensibilisiert, „über Grenzen“ zu denken und neue Brücken zu bauen.
Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin Gilda Sahebi zeigt in ihrem neuen Buch: Wir alle denken rassistisch. Mit Extremismus hat das nichts zu tun, es ist die Konsequenz politischer und gesellschaftlicher Strukturen, die unser Denken und Handeln formen. Wo Mehrheits- und Minderheitsgesellschaften aufeinandertreffen, bilden sich fast zwangsläufig rassistische Denkmuster und Strukturen, – außer man steuert bewusst dagegen. In Deutschland macht man das nicht. Der Rassismus-»Vorwurf«: Er wird abgetan. Lieber empört man sich, als eine ernsthafte Debatte zu führen und tatsächliche Probleme zu lösen.
Gilda Sahebi analysiert die Spezifika des deutschen Rassismus. Dafür blickt sie zurück bis ins Deutsche Kaiserreich und verfolgt die roten Fäden rassistischen Denkens, die sich von damals bis in die Debatten unserer Gegenwart – etwa um die Staatsbürgerschaft, den Nahostkonflikt oder Migration – ziehen. Sie zeigt, wie wir rassistische und spaltende Narrative stetig weitertragen und damit die Demokratie gefährden.
Gilda Sahebi, im Iran geboren und in Deutschland aufgewachsen, ist ausgebildete Ärztin und studierte Politikwissenschaftlerin. Sie arbeitet als freie Journalistin mit den Schwerpunkten Antisemitismus und Rassismus, Frauenrechte, Naher Osten und Wissenschaft. Sie ist Autorin für die »taz« und den »Spiegel« und arbeitet unter anderem für die ARD. Der »Focus« ernannte sie 2022 zu einer der »100 Frauen des Jahres«.
Eine Kooperation von
15. September 2024
MUSICAL SUNDAY
Drei Komponistinnen aus drei Epochen
Marcus Imbsweiler & Timo Jouko Herrmann
15. September 2024 | 11:00 Uhr
DAI Heidelberg | Sofienstraße 12
VVK 11,90 € | ermäßigt: 9,90 € | DAI-Mitglieder: 6,90 €
Tickets im VVK erhalten Sie hier
Foto © Sarina Chamatova
In drei Kurzportraits stellen Marcus Imbsweiler und Timo Jouko Herrmann drei außergewöhnliche Musikerinnen aus verschiedenen Epochen vor: die aus Bruchsal stammende Glasharmonikavirtuosin Marianne Kirchgessner, eine Zeitgenossin Mozarts, und die erst in jüngster Zeit wiederentdeckte und als „weiblicher Beethoven“ hochgeschätzte Romantikerin Emilie Mayer sowie die tschechische Komponistin und Dirigentin Vítezslava Kaprálová, die mit nur 25 Jahren starb und trotz ihres kurzen Lebens ein beeindruckendes Œuvre hinterließ.
Zwei Enthusiasten der Musik tauchen mit dem Publikum tief in die jeweiligen Werke ein: Marcus Imbsweiler ist Schriftsteller und Musikwissenschaftler; Timo Jouko Herrmann komponiert, spielt Geige und ist Gastdirigent der Heidelberger Sinfoniker. Die Gespräche der ersten zwanzig Musical Sundays veröffentlichten sie in ihrem gemeinsamen Buch Beziehungszauber. Klassische Meisterwerke unter der Lupe.
Eine Kooperation von
15. September 2024
Fotos © Cosima Hanebeck, Nicolai Wolff, Rike Oehlerking
Heidelberg liest Bremen
Begegnung der
deutschen UNESCO-Literaturstädte
mit Anke Bär, Leyla Bektaş, Jutta Reichelt
15. September 2024 | 19:00 Uhr
TiK Theater im Karlstorbahnhof | Marlene-Dietrich-Platz 3
mit anschließendem Empfang
Eintritt frei
2023 wurde Bremen nach Heidelberg (2014) als zweite deutschsprachige Literaturstadt in das Netzwerk der UNESCO Creative Cities aufgenommen. Was liegt da näher, als ein literarischer Brückenschlag von HD im Süden nach HB im Norden Deutschlands, um die Literaturszenen beider Städte miteinander in intensiveren Kontakt zu bringen und noch dazu das literaturinteressierte Publikum an dieser Begegnung teilhaben zu lassen? Nach einer Veranstaltung mit drei Heidelberger Autorinnen und Autoren in der Hansestadt darf Heidelberg nun beim Gegenbesuch die Bremer Schriftstellerinnen Jutta Reichelt und Leyla Bektaş sowie Autorin und Illustratorin Anke Bär willkommen heißen. Im Gespräch mit Festivalleiterin Veronika Haas werden die Gäste dem Heidelberger Publikum in Kurzlesungen ihre sehr unterschiedlichen Werken vorstellen und darüber hinaus einen Einblick in die reichhaltige Literaturlandschaft Bremens geben. Wie schreibt und liest es sich in einer frisch gekürten „UNESCO City of Literature“?
Anke Bär wurde 1977 in Erlangen geboren. Sie studierte „Kulturwissenschaften und Ästhetische Kommunikation“ an der Universität Hildesheim und arbeitet seit 2009 als freischaffende Autorin, Illustratorin und Dozentin in Bremen. Ihre beiden im Gerstenberg Verlag erschienenen Bücher Wilhelms Reise, Eine Auswanderergeschichte und Endres, der Kaufmannssohn, Vom Leben in einer mittelalterlichen Hansestadt wurden beide für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert. Ihr erzählendes, generationsübergreifendes Kinderbuch Kirschendiebe oder als der Krieg vorbei war fand vielfache Beachtung. Jüngst ist dazu in Kooperation mit den Bremer Philharmonikern die Hörbuch CD Divertimento Kirschendiebe entstanden. 2023 wurde Anke Bär für ihr Projekt Du Tier, ich Mensch? mit dem Bremer Autor*innenstipendium ausgezeichnet.
Entdecken Sie mehr von Anke Bär
Leyla Bektaş wurde 1988 in Achim geboren und wuchs als Tochter einer deutschen Mutter und eines türkischen Vaters in Bremen auf. Sie studierte Romanistik in Köln, mit Stationen in Bordeaux und Mexiko-Stadt, später Literarisches Schreiben in Leipzig. Sie arbeitete als Dozentin für spanischsprachige Literatur, als Trainerin für Deutsch als Fremdsprache und gibt regelmäßig Seminare und Workshops für Kreatives Schreiben. Ihre Texte erschienen in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien (u.a. poetin, Tippgemeinschaft). Ihr erster Roman, für den sie 2020 das Bremer Autorenstipendium erhielt, erscheint im Herbst 2024 bei Nagel und Kimche unter dem Titel Wie meine Familie das sprechen lernte.
Erfahren Sie mehr über den Roman
Jutta Reichelt (1967) lebt als Schriftstellerin und Geschichtenanstifterin in Bremen. Sie schreibt Romane, Erzählungen, literarische Essays, bloggt Über das Schreiben von Geschichten und leitet Schreibwerkstätten. Ihre Texte wurden mehrfach ausgezeichnet, bereits 2001 erhielt sie den Würth-Preis der Tübinger Poetik-Dozentur, zu dem Herta Müller die Laudatio hielt. 2015 erschien der Roman Wiederholte Verdächtigungen bei Klöpfer & Meyer (Tübingen), 2020 der literarische Portraitband Blaumeier oder der Möglichkeitssinn (Bremen). Jutta Reichelt ist 2024 erneut an der Reihe queer.lit! des Bremer Literaturhauses beteiligt, aktuell mit dem Werkstatt-Angebot Queer Schreiben: Gegen die Norm! Für die Arbeit an Mein Leben war nicht, wie es war erhielt sie 2020 das Literatur-Projektstipendium des Bremer Senators für Kultur. Der Essay erscheint Ende August beim Kröner Verlag. Erfahren Sie mehr über Jutta Reichelt und ihren neuen Essay
Eine Kooperation von
16. September 2024
TREASURE
Video-Live-Gespräch mit Regisseurin Julia von Heinz,
Filmvorführung und Buchverlosung
16. September 2024 | 19:00 Uhr
Gloria-Kino | Hauptstraße 146
Tickets erhalten Sie im VVK und an der Kinokasse
Kurz nach dem Fall des Eisernen Vorhangs reist die New Yorker Musik-Journalistin Ruth Rothwax (LENA DUNHAM) in Begleitung ihres Vaters Edek (STEPHEN FRY) nach Polen, um dem Vermächtnis ihrer jüdischen Familie auf den Grund zu gehen. Für Edek, einen Holocaust-Überlebenden, ist es die erste Reise zurück zu den Orten seiner Kindheit. Während Ruth entschlossen ist, die Traumata ihrer Eltern besser zu verstehen, will der stets vergnügte Edek die Vergangenheit ruhen lassen. So sabotiert er Ruths Pläne und sorgt dabei für mehr als nur eine unfreiwillig komische Situation. In dieser erlebnisreichen Woche decken die beiden alte Familiengeheimnisse auf. Aus ihrer brüchigen Beziehung wächst Liebe und tiefes Verständnis.
Mit der Verfilmung des Schlüsselromans „Zu viele Männer“ von Bestseller-Autorin Lily Brett legt die deutsche Filmemacherin und Drehbuchautorin Julia von Heinz (HANNAS REISE, UND MORGEN DIE GANZE WELT) ihre bislang ambitionierteste Arbeit vor. In den Hauptrollen brillieren die mit der Kult-Serie „Girls“ bekanntgewordene Lena Dunham sowie der gefeierte britische Ausnahmekünstler Stephen Fry („The Dropout“, WILDE). Durch die Auseinandersetzung mit der erschütternden Vergangenheit ihrer Familie findet das charismatische Vater-Tochter-Duo im Laufe ihrer Reise endlich wieder einen Weg zueinander.
Wir verlosen ein Exemplar von Lily Bretts Bestseller „Zu viele Männer“ unter den Kinobesucher:innen.
„Seit TONI ERDMANN hat man keine so himmlische Vater-Tochter-Beziehung mehr gesehen.“ DIE WELT
„Das wunderbare an diesem Film ist, dass er trotz des ernsten Themas Leichtigkeit bewahrt.“ ttt titel, thesen, temperamente (ARD)
Julia von Heinz inszeniert diese bewegende Familiengeschichte feinfühlig und mit warmem Humor. TREASURE ist der krönende Abschluss ihrer Aftermath-Trilogie, die sich mit den Auswirkungen des Holocaust auf nachfolgende Generationen beschäftigt.
18. September 2024
Foto © Joachim Gern
Michael Kumpfmüller
„Wir Gespenster“
18. September 2024 | 20:00 Uhr
DAI Heidelberg | Sofienstraße 12
Tickets erhalten Sie im VVK und an der Abendkasse (Aufpreis)
VVK 9,90 € | ermäßigt: 6,90 € | DAI-Mitglieder: 4,90 €
Der Geist einer jungen Frau versucht einen Mord aufzuklären: ihren eigenen. Wer ist für ihren Tod verantwortlich? Luzide, melancholisch und heiter zugleich erzählt Michael Kumpfmüller von der Schönheit, der Zerbrechlichkeit und den Grenzen des Lebens.
In den frühen Morgenstunden blickt Lilli auf einen leblosen Körper zu ihren Füßen. Nur langsam beginnt sie zu verstehen, dass es ihr eigener ist, der da zwischen den Bäumen des Stadtparks liegt. Während die Hinterbliebenen trauern und die Ermittler mit zunehmender Ratlosigkeit die Spuren sortieren, erhält sie Unterstützung von überraschender Seite. Andrä, ein ehemaliger Kommissar, der viele Jahre zuvor während eines Einsatzes starb, nimmt sich ihrer an. Behutsam navigiert er sie durch die Welt der Gespenster, die unserer erstaunlich ähnlich ist. Die Toten streiten, lieben und vergnügen sich, besprechen ihre Probleme in Selbsthilfegruppen und beobachten mit belustigter Verwunderung das Treiben der Lebenden.
Michael Kumpfmüller lebt als freier Autor in Berlin. Im Jahr 2000 erschien mit dem gefeierten Roman »Hampels Fluchten« seine erste literarische Veröffentlichung, 2003 sein zweiter Roman »Durst« und 2008 »Nachricht an alle«, für den er vor dem Erscheinen mit dem Döblin-Preis ausgezeichnet wurde. »Die Herrlichkeit des Lebens« über die letzte Liebe Kafkas wurde 2011 zum Bestseller und von der literarischen Kritik hochgelobt. Mittlerweile ist der Roman in 27 Sprachen übersetzt und 2024 preisgekrönt verfilmt worden.
Eine Kooperation von
19. September 2024
ROSALIE
Im Rahmen des Festivalthemenschwerpunkts „Über Grenzen“ und anlässlich von Heidelbergs Frauenkonferenz
19. September 2024 | 18:30 Uhr
Kamera-Kino | Brückenstraße 26
Tickets erhalten Sie im VVK und an der Kinokasse
„Rosalie“ ist nicht nur das Porträt einer bewundernswerten Frau, die sich trotz und gerade wegen ihres Andersseins eindrucksvoll emanzipiert: Dieser poetisch gezeichnete Film in freier Anlehnung an das Leben der französischen Café-Betreiberin und „Bärtigen Frau“ Clémentine Delait (1865-1939) erinnert zugleich daran, „über die Grenzen“ von Konventionen, Vorurteilen und Schönheitsidealen hinwegzudenken.
Frankreich, Ende des 19. Jahrhunderts: Rosalie (Nadia Tereszkiewicz) ist jung, schön, liebenswürdig. Doch seit ihrer Kindheit hütet sie ein besonderes Geheimnis: Rosalie wurde mit behaartem Gesicht und Körper geboren. Um nicht aufzufallen, ist sie gezwungen, sich regelmäßig zu rasieren. Ihr zukünftiger Ehemann Abel (Benoît Magimel), ein gutmütiger, verschuldeter Wirtshausbesitzer, der sie nur wegen ihrer Mitgift heiratet, ahnt von ihrem Geheimnis nichts. Doch Rosalies Andersartigkeit lässt sich in der Ehe nicht verbergen, und auch die Schulden kommen wieder. Da hat Rosalie eine Geschäftsidee: Indem sie sich ihren Bart wachsen lässt, will sie sich von den gesellschaftlichen Zwängen befreien und aus ihrer Andersartigkeit und der Neugier der Menschen Profit schlagen, um so das Wirtshaus zu retten. Sie möchte sich nicht länger verstecken, sondern als die Frau akzeptiert werden, die sie wirklich ist.
„Eine Ode an das Anderssein
und eine Hymne an die Liebe.“
Franceinfo Culture
Wir verlosen ein Exemplar des preisgekrönten Buchs „Hässlichkeit“ von Moshtari Hilal unter den Kino-Besucher:innen
Vom Sehen und Gesehenwerden, von Selbstbildern und Selbstzweifeln. Dichte Körperbehaarung, große Nasen: Moshtari Hilal befragt Ideen von Hässlichkeit. Poetisch und berührend, intim und hochpolitisch erzählt Moshtari Hilal von uns allen, wenn sie von den Normen erzählt, mit denen wir uns traktieren.
20. September 2024
Foto © jsn-media-art.com
„Die Geschichte vom Fuchs, der den Verstand verlor“
von Martin Baltscheit
Cie.Freaks und Fremde, Dresden
Ein Stück mit Objekten und Figuren für ein
generationsübergreifendes Publikum (ab 6 Jahre)
20. September 2024 | 10:00 Uhr (ausverkauft) und 19:00 Uhr
TiK Theater im Karlstorbahnhof | Marlene-Dietrich-Platz 3
VVK 15,30 € | erm. 8,70 € | Aufpreis an der Abendkasse
Tickets erhalten Sie im VVK und an der Abendkasse
Ein musikalisches Theaterstück über das Altwerden, das Vergessen, über gelebtes Leben und das, was bleibt. – Ein Darstellerpaar, ein Musiker und eine Welt aus lebendigen Erinnerungen entfalten einen Lebenslauf: Es war einmal ein Fuchs, der wusste alles, was ein Fuchs so wissen muss. Wer alles weiß, kann lange leben, dachte der Fuchs, und lebte ein langes Leben voller Abenteuer. Dann aber vergaß der Fuchs, dass er ein Fuchs war… Der Düsseldorfer Autor Martin Baltscheit hat diese Geschichte aufgeschrieben und schildert das Problem der Demenz mit Witz, Einfühlungsvermögen und Melancholie. In seinen besten Jahren gibt der schlaue Fuchs seine Erfahrungen an die Jungen weiter, wird schließlich alt und vergesslich, bis er vom Baum fällt. Und nun verspotten ihn diejenigen, die einst vor ihm davonliefen. Und den Hunden des Jägers, die er als jugendlicher Zorro hinters Licht führte, droht er zur leichten Beute zu werden. – Die jungen Füchse aber pflegen ihn und heilen seine Wunden. Nur seinen Verstand, den heilen sie nicht, denn den hat der Fuchs verloren und keiner weiß genau wo.
Im Zentrum der Bühne steht ein ausgestopfter Fuchs – ein gelebtes Leben, das vor den Augen der Zuschauer noch einmal abschnurrt. Doch die große Uhr, die über allem hängt, gerät ins Stocken, läuft rückwärts und die Zeit bekommt Risse.
Eine Koproduktion mit dem Comedia Theater Köln. Gefördert durch: Fonds Darstellende Künste, Kulturstiftung des Freistaates Sachsen, Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank, Robert-Bosch-Stiftung, das Land NRW aus Mitteln des Projektes Workspace.
Eine Kooperation von
21. September 2024
Foto Julia Korbik © Paula Winkler | Foto Stefanie Jansen © Sabine Arndt
FRAUENKONFERENZ HEIDELBERG
»Schwesterlichkeiten weiterdenken.
Feministische Allianzen in Heidelberg«
Gespräche, Lesung und Live-Musik
21. September 2024 | Einlass: 18:30 Uhr | Beginn: 19:00 Uhr
Karlstorbahnhof (Saal und Zentrale) | Marlene-Dietrich-Platz 3
Eintritt frei
Schwesterlichkeit bedeutet nicht nur Netzwerken und feministische Solidarität: Schwesterlichkeit ist ein privater, gesellschaftlicher, kultureller und politischer Leitgedanke, der auch in Heidelberg – eine Stadt voller engagierter Frauen und Frauengruppen – noch mehr zu einer gelebten Praxis werden kann. Schwesterlichkeiten weiterdenken, gemeinsame Ziele erkennen, feministische Allianzen stärken und neu gründen, – darum geht es bei Heidelbergs erster großen interdisziplinären Frauenkonferenz. Autorin Julia Korbik gibt mit ihrem Augen öffnenden Buch „Schwestern“ spannende Impulse.
Unterstützt von Stefanie Jansen
Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit
„Heidelberger Frauen: unser vielfältiges Engagement und unsere Diversität machen uns, wenn endlich mal verknüpft, nicht nur zu einem noch nie dagewesenen Netzwerk, sondern zu einem Trampolin für Großartiges und bisher Unvorstellbares für unsere Stadt.“
Julia Korbik „Schwestern. Die Macht des weiblichen Kollektivs“
Ob #metoo oder die Proteste im Iran: In den letzten Jahren gab es zahlreiche Anlässe, bei denen Frauen füreinander eintraten. Ein Prinzip, das schon die Feminist:innen der 1970er-Jahre propagierten mit ihrem Slogan: Sisterhood is powerful! Aber Schwesterlichkeit ist mehr als Networking, mehr als weibliche Solidarität. Es ist eine politische Praxis. Julia Korbik setzt sich mit dem Prinzip der Schwesterlichkeit auseinander, will verstehen, wie sie aussehen kann – und was sie verhindert. Sie hinterfragt den Feminismus der letzten Jahre und erforscht dieses Thema anhand persönlicher Anekdoten, Beispiele aus Literatur, Popkultur, Geschichte und Gesellschaft inspirierend, nuanciert und neugierig.
Gefördert durch
das Amt für Chancengleichheit
in Kooperation mit
Es erwarten Sie
Lesung und Gespräch mit Autorin Julia Korbik „Schwestern“,
großartige Live-Musik von Darling Diane und Luca,
zahlreiche Infostände und
ein besonderer, vielfältiger Büchertisch –
zusammengestellt von Petra Berschin
Bücherglück Petras Bahnstadt-Buchhandlung.
Begrüßung: Stefanie Jansen
Ob Catering oder Büchertisch: Alle unmittelbar an der Frauenkonferenz Mitarbeitenden sind Frauen.
Alle Informationen zur Barrierefreiheit am Veranstaltungsort
finden Sie auf der
Website des Karlstorbahnhof
Workshop „Schwesterlichkeiten weiterdenken“
15:00 bis ca. 17:30 Uhr | Einlass und Check-in ab 14:00 Uhr
Sie möchten sich als Einzelperson oder Gruppe zum kostenfreien Workshop anmelden? Schreiben Sie uns eine E-Mail an
frauenkonferenz-hd[at]literaturherbstheidelberg.de
In verschiedenen thematischen Modulen und nach eigens für die Konferenz von den Expertinnen Anna Lampert und Boglárka Pap (Schmetterlingshaus) entwickelten Methoden wollen wir Heidelbergs Frauen wie Frauengruppen aus allen Gesellschaftsbereichen vielfach zusammenbringen. Der Fokus liegt u.a. darauf, gemeinsam zu benennen, was in Heidelberg aus Frauenperspektive von besonderer Bedeutung ist. Zwischen den Modulen geben Keynote-Speakerinnen spannende thematische Impulse, die „Schwesterlichkeiten weiterdenken“ und besondere Stärken, Wege und Ziele von Frauen fokussieren.
21. und 22. September 2024
DER BAU
von Franz Kafka
Cie.Freaks und Fremde, Dresden
Theatertage spezial
21. und 22. September 2024 | 20:00 Uhr
TiK Theater im Karlstorbahnhof | Marlene-Dietrich-Platz 3
VVK 18,60 € | erm. 10,90 € | Aufpreis an der Abendkasse
Tickets erhalten Sie im VVK und an der Abendkasse
Ein Theaterthriller über Isolation, Angst und Einsamkeit.
Der Baubewohner weiß, was richtig und falsch ist. Mit seiner Stirn hat er sich ein Paradies in den Waldboden gegraben und lebt dort in sicherer Entfernung zur Gesellschaft. Ausbesserungsarbeiten und genüssliches Flanieren durch die Vertrautheit seiner Gänge und Plätze bestimmen sein Dasein. In der Ruhe seines Baus kann er aufatmen, kann in wohligen Schlaf sinken auf seinen angesammelten Vorräten. Er ist stolzer Herrscher des selbsterschaffenen Reichs, Erbsenzähler und Medium flirrender Angst in allen Schattierungen. So sehr er sie ignorieren will – es gibt sie doch, die Welt dort draußen. Sie werden kommen. Sie wollen ihn, sie wollen teilhaben an seinem Wohlstand, ihn vernichten.
Ein Stück für zwei Stimmen, eine Puppe und einen Sounddesigner. Zeitlos schrecklich und tief sind die Ängste Franz Kafkas. Die Gedanken von Kafkas Baubewohner offenbaren ein von Vorurteilen geprägtes manisches Sicherheitsbedürfnis, das dieser Tage wieder durch die Köpfe und Diskurse geistert und unmenschliche Konsequenzen hat.
Eine Kooperation von
23. September 2024
DIE FOTOGRAFIN
Im Rahmen des Festivalthemenschwerpunkts „Über Grenzen“ und anlässlich von Heidelbergs Frauenkonferenz
23. September 2024 | 18:30 Uhr
Gloria-Kino | Hauptstraße 146
Tickets erhalten Sie im VVK und an der Kinokasse
Die wahre Geschichte von Lee Miller (Kate Winslet), einer couragierten, emanzipierten Frau, Kriegsreporterin und Künstlerin, die sich zu einer Zeit über Konventionen und Grenzen hinwegsetzte, als das völlig undenkbar war: gefeiertes Supermodel und Titelgesicht der Vogue, Geliebte von Man Ray, Kriegsfotografin im Zweiten Weltkrieg, die auch die ersten Bilder aus Buchenwald und Dachau veröffentlichte und mit ihren Werken die bedeutendsten Bilder des 20. Jahrhunderts erschuf. – Als ehemaliges Fotomodell ist sie es leid, das Subjekt ihrer männlichen Kollegen zu sein und fokussiert sich fortan auf ihre eigene Arbeit als Fotografin. Als der Krieg naht, ändert sich für sie über Nacht alles: Sie folgt der Liebe ihres Lebens, dem Kunsthändler Roland Penrose, nach London, wo sie als Fotografin für die britische Vogue arbeitet. Frustriert von den Einschränkungen, denen sie als weibliche Fotografin ausgesetzt ist, müde von der Aussage, dass Frauen „ihre Pflicht tun“ sollen, während Männer definieren, was das bedeutet, drängt Miller die Chefredakteurin, die Erlaubnis zu beantragen als Fotografin an die Front zu gehen. Als Frau wird Miller jedoch abgelehnt. Aus den USA erhält sie schließlich eine Kriegsakkreditierung und macht sich auf den Weg nach Europa. Alleine. Bald schließt sie sich mit ihrem Fotografenkollegen David E. Scherman zusammen. Sie sind meist die Ersten, die Meldungen und Fotos von der Front liefern. Sie dokumentieren die Befreiung von Paris und sie schleichen sich in Hitlers verlassene Münchner Wohnung, wo das bekannteste Bild von Miller selbst entsteht: in der Badewanne des Führers.
Gemeinsam mit Lee Millers Sohn, Antony Penrose, begann Kate Winslet bereits 2016 mit der Entwicklung von DIE FOTOGRAFIN. Im Vordergrund stand dabei Millers prägendster Lebensabschnitt, ihre Zeit als Kriegsberichterstatterin an der Front des Zweiten Weltkrieges. Über mehrere Jahre hinweg tauchten Winslet und Penrose in Lee Millers persönliche Archivmaterialien ein.
Der Film basiert auf der von Lees Sohn Antony Penrose verfassten Biografie „Immer lieber woandershin. Die Leben der Lee Miller“.
Wir verlosen ein Exemplar von
Antony Penroses Biografie über seine Mutter Lee Miller
„Immer lieber woandershin. Die Leben der Lee Miller“ unter den Kino-Besucher:innen.
26. September 2024
Foto Henny Herz © Andreia Guedes
»WIDER-REDEN«
Heidelberger Autor:innenpreis 2024 | PREIS-Lesung
Musik-Special: Henny Herz
26. September 2024 | 20:00 Uhr
ZWINGER 1 | Zwingerstraße 3-5
Eintritt: solidarisches Preisprinzip ab 3€
Zum siebten Mal wird der Heidelberger Autor:innenpreis verliehen. Diesmal stand die Ausschreibung im Zeichen des politischen Engagements und der kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Entwicklungen. Angesichts des besorgniserregenden Rechtsrucks wurde der Preis erstmals nicht für die Gattungen Lyrik, Prosa und Essay, sondern für Reden als partizipative Textform ausgeschrieben: Reden, die sich gegen Rechtsextremismus und jegliche Form der Diskriminierung richten, protestieren, Widerstand leisten, Auswege aufzeigen; kurz: widerreden. Grundlage der eingereichten Preistexte ist eine intersektionale Betrachtungsweise, die die zahlreichen Dimensionen von Rassismus, Unterdrückung, Antisemitismus, Anti-Feminismus oder Klimaleugnung in den Blick nimmt, welche eine offene, pluralistische Gesellschaft verhindern.
Wir freuen uns auf die Preis-Reden von Myra Anam, Evalotta Flöttmann, Yasemin Kamisli, Claudia Luz und Jasmin Schellong und auf das Musik-Special mit der wunderbaren Henny Herz. Moderation: Klaudia Rzeźniczak und Charlotte Döhrmann.
Präsentiert von
Eine Kooperation von
29. September 2024
»Zwei Sommer in den Rockies«
Verena Schmidt
Vortrag, Gespräch, Lesung
29. September 2024 | 19:00 Uhr
TiK Theater im Karlstorbahnhof | Marlene-Dietrich-Platz 3
VVK 8,95 € | erm. 6,84 € | Aufpreis an der Abendkasse
Zu den Tickets im VVK
Nach einer seelischen Grenzerfahrung gemeinsam in die grenzenlose Wildnis Kanadas: eine bewegende Reise und ebenso berührende wie starke Mutter-Tochter-Beziehung.
Nach dem tragischen Unfalltod von Verenas Partner und Analenas Vater werden ihrer beider Leben auf den Kopf gestellt. Gemeinsam begeben sich die nun alleinerziehende Mutter und ihre Tochter auf Wanderreise in die kanadischen Rocky Mountains.
Täglich erleben die beiden sowohl Überforderung als auch Aufregung, Frust und Freude, stellen sich aufeinander ein und teilen auch ihre Trauer. Im Backcountry Westkanadas, weit weg vom Alltag zu Hause, schweißt ihr von viel Wärme und Zuneigung geprägter Umgang sie noch enger zusammen.
Verena Schmidt studierte Ethnologie und Politikwissenschaften in Tübingen, bevor sie zehn Jahre lang als Reiseleiterin arbeitete. Dabei bereiste sie intensiv Nordamerika, Südostasien, Neuseeland, Tibet, Nepal und Marokko. In Alaska lernte sie, Kleinflugzeuge zu fliegen, in den Philippinen das Tätowieren und in Schweden absolvierte sie die Ausbildung zum Wilderness First Responder. Nach dem plötzlichen Tod ihres Partners 2015 wickelte sie sein Music-Label Skuld Releases ab. Zeitgleich arbeitete sie als Wanderführerautorin. | Foto © Paul Ehrig
30. September 2024
Wer darf wen übersetzen – und wenn ja, warum nicht?
Judith N. Klein & Michael Ebmeyer
Diskussion zum Hieronymustag
30. September 2024 | 20:00 Uhr
DAI Heidelberg | Sofienstraße 12
Eintritt frei
Fotos © privat
Diskussion zum Hieronymustag, zum Internationaler Tag des Übersetzens
Spätestens seit der Diskussion, wer Amanda Gormans Gedicht The Hill We Climb übersetzen „darf“, fragt die Öffentlichkeit: Ist dies woke oder Wahn? Im Gespräch mit zweien, die es wissen müssen, wollen wir erhellen, wie weit das Konzept kultureller Aneignung im Kontext klassischer Übersetzungskriterien wie Empathie oder Kompetenz trägt.
Michael Ebmeyer veröffentlicht Erzählungen, Romane und Sachbücher; für Verlage, Medien und Museen übersetzt er aus dem Englischen, Spanischen und Katalanischen. Zu seinen Schwerpunkten gehören u. a. Propagandastrategien der Neuen Rechten und die katalanische Unabhängigkeitsbewegung.
Judith N. Klein studierte u.a. Romanistik und Judaistik und habilitierte mit einer Arbeit über Literatur und Genozid. Sie publiziert Essays und literarische Texte, darunter einen Roman, und ist als Übersetzerin aus dem Französischen (u.a. de Beauvoir, Sartre) tätig
Eine Kooperation von
04. Oktober 2024
Foto © Johannes Tewelde
Said Etris Hashemi
„Der Tag, an dem ich sterben sollte.
Wie der Terror in Hanau mein Leben
für immer verändert hat“
04. Oktober 2024 | 20:00 Uhr
DAI Heidelberg | Sofienstraße 12
Tickets erhalten Sie im VVK und an der Abendkasse (Aufpreis)
VVK 9,90 € | ermäßigt: 6,90 € | DAI-Mitglieder: 4,90 €
Hanau, 19. Februar 2020: Ein Rechtsextremist erschießt an mehreren Tatorten neun Menschen aus rassistischen Motiven, weitere werden schwer verletzt. Unter ihnen der damals 23-jährige Said Etris Hashemi und sein 21-jähriger Bruder Said Nesar sowie weitere Freunde. Etris wird am Hals getroffen, überlebt nur knapp. Sein Bruder stirbt vor Ort, jede Hilfe kommt zu spät. Wenige Sekunden, die alles verändern – nicht nur im Leben der Betroffenen, sondern gesamtgesellschaftlich. Hanau löst eine wichtige Debatte aus, über Diskriminierung und rechten Terror.
Etris’ Geschichte ist der wohl persönlichste Bericht des Überlebenden eines Attentats, das Deutschland für immer verändert hat.
Said Etris Hashemi, geboren 1996, ist Sohn afghanischer Geflüchteter. Er ist von dem rechtsextremen Terroranschlag am 19. Februar 2020 in Hanau direkt betroffen. Seitdem ist er zum Botschafter für mehr Gerechtigkeit in diesem Land geworden, nutzt seine Stimme aktiv und setzt sich gegen Rassismus und Diskriminierung ein.
Eine Kooperation von
05. und 16. Oktober 2024
»WORTE DES WIDERSTANDS«
Doppel-Sonderveranstaltung zum Literaturherbst-Festival
„Worte und Lieder des Widerstands“ | 5. Oktober 2024
Kino-Preview von „In Liebe, Eure Hilde“ | 16. Oktober 2024
»Worte und Lieder des Widerstands«
Musik, Reden, Lyrik, Kunst-Videos, Briefe
05. Oktober 2024 | 20:00 Uhr
TiK Theater im Karlstorbahnhof | Marlene-Dietrich-Platz 3
Eintritt frei
Auch beim Literaturherbst-Special von „Worte des Widerstands“ stehen wieder großartige Autor:innen, Musiker:innen, Aktivist:innen, Schauspieler:innen und Schüler:innen auf der Bühne, die in ihren Liedern, Reden, Gedichten, Kunst-Videos oder mit Rezitationen aus wichtigen historischen Texten „Widerstand“ gegen jegliche Form von Rassismus und Unterdrückung leisten. Es erwarten Sie „Lieder des Widerstands“ mit dem Autor und Liederdichter Giovanni Belmonte, Reden und Gedichte des Widerstands von den Autorinnen Odile Endres, Adriana Stenger (Dichterkollektiv Kamina), Claudia Luz, Gabi Heiler, dem Vorsitzenden des Jugendgemeinderats Michael Steinke und der Aktivistin Anahita H. (Hamseda Together) für „Frau. Leben. Freiheit“. Gezeigt werden auch zwei kurze Kunst-Videos von Schüler:innen, die sich mit Freiheit und Widerstand auseinandergesetzt haben. Matthias Paul und Veronika Haas lesen aus den Briefen der Widerstandskämpfer Hilde und Hans Coppi („Rote Kapelle“) und blicken mit etlichen historischen und hochaktuellen Kurz-Zitaten auf Extremismus und Widerstand in Deutschland, Europa und Lateinamerika.
Erfahren Sie mehr über die Veranstaltungsreihe „Worte des Widerstands“, die am 15. April gestartet ist.
„In Liebe, Eure Hilde“
Nach der wahren Geschichte der Widerstandskämpfer
Hilde und Hans Coppi
KINO-PREVIEW
16. Oktober 2024 | 19:30 Uhr
Kamera-Kino | Brückenstraße 26
Tickets erhalten Sie im VVK ab dem 7.10. und an der Kinokasse
Berlin 1942. Hilde ist verliebt. In Hans. In ihrer Leidenschaft vergessen die beiden oft Krieg und Gefahr. Dann sind sie nur zwei junge Menschen am Beginn ihres Lebens. Hilde bewundert den Mut ihres Liebsten. Er bewegt sich in Widerstandskreisen. Sie selbst ist eher ängstlich, beteiligt sich aber immer beherzter an den Aktionen einer Gruppe, die man später die „Rote Kapelle“ nennen wird. Es ist der schönste Sommer ihres Lebens. Als er sich neigt, werden alle verhaftet. Und Hilde ist im achten Monat schwanger. Im Gefängnis bringt sie ihren Sohn zur Welt und entwickelt eine Kraft, die ihr niemand zugetraut hätte.
IN LIEBE, EURE HILDE basiert auf der wahren Geschichte von Hilde und Hans Coppi, die in Berlin-Plötzensee hingerichtet wurden. Insgesamt wurden zwischen 1942 und 1943 mehr als 50 Mitglieder der „Roten Kapelle“ ermordet. Der Film erzählt eine nahezu zeitlose, wuchtige Liebesgeschichte über Anstand und Widerstand, Intuition und zivile Courage, Würde und Angst.
Das Drama berührt durch die kompromisslose Nähe zu seiner weiblichen Hauptfigur – radikal und ohne Pathos spielt Liv Lisa Fries (BABYLON BERLIN) Hilde Coppi als starke, stille Heldin. An ihrer Seite ist Johannes Hegemann (Thalia Theater Hamburg) in seinem Leinwanddebüt als Hans Coppi zu sehen.
„Dieser Film schickt seine Zuschauer nicht ins Museum. Er erzählt,
wie aus Naivität Mut wird, aus Anstand Widerstand.“
ARD Titel Thesen Temperamente
„Ein Berlinale-Highlight […] und bewegendes Widerstandsdrama.“
Spiegel online
06. Oktober 2024
Foto © Woman Life Freedom Unity
#niewiederleise und Queer Voices
Gespräch, Videos, Lesung
und Live-Musik von Darling Diane
06. Oktober 2024 | 17:00 Uhr
TiK Theater im Karlstorbahnhof | Marlene-Dietrich-Platz 3
Eintritt frei
Eine besondere Ausgabe unseres Festival-Formats „Queer Voices“ zum diesjährigen Festivalthemenschwerpunkt „Über Grenzen“: Zu Gast ist die Kampagne #niewiederleise mit Sareh, Yunis, Bonyad Bastanfar und Neda Paiabandi. In Gespräch und mit Videos teilen sie mit uns bewegende Geschichten mehrfach marginalisierter Menschen, Geschichten, die nicht zuletzt daran erinnern, über Grenzen zu denken, das Schweigen zu brechen und gemeinsam „nie wieder leise zu sein“. Begleitet und umrahmt werden sie von „Queer Voices“, den Autor:innen Sofie Morin, Aling Ley und Klaudia Rzezniczak, sowie großartigen Songs von Darling Diane.
Die Kampagne #NieWiederLeise der Initiative „Woman Life Freedom Unity“ gibt mehrfach marginalisierten Menschen eine Stimme, um über ihre Erfahrungen und Gefühle zu sprechen. Sie beleuchtet die Diskriminierungen, die sie täglich erfahren, und fragt, wo ihre Safe Spaces sind. Ziel ist es, das Schweigen zu brechen und auf ihre Geschichten, ihre Rechte und Bedürfnisse aufmerksam zu machen.
Sareh Sedighi, eine queere iranische Aktivistin, wurde im Iran zum Tode verurteilt, konnte jedoch durch den Einsatz queerer Aktivist:innen gerettet werden und lebt nun in Deutschland. Yunis, eine kenianisch-deutsche Frau, teilt ihre Erfahrungen über das Queer-Sein und die Verbindung zu ihrer Kultur. Beide Geschichten beleuchten die Herausforderungen und den Mut queerer Menschen im globalen Kontext.
Sehen Sie ein Porträt von Sareh
WDR Westart
Eine Kooperation von
08. Oktober 2024
ÜBER GRENZEN
Schultheater-Special und Kunstprojekte
08. Oktober 2024 | 19:00 Uhr
TiK Theater im Karlstorbahnhof | Marlene-Dietrich-Platz 3
Eintritt frei
Einlass nur mit Voranmeldung
Buchen Sie sich hier ein kostenloses Ticket
AUSVERKAUFT
Grenzen begegnen uns in vielen Facetten unseres Lebens: Sei es die geografische Grenze, die Grenze zwischen Generationen, soziale und kulturelle Grenzen oder die ganz persönlichen, inneren Grenzen, die jeder von uns hat. Schüler:innen des Bunsen-Gymnasiums setzen sich mit Grenzerfahrungen in Schrift, Bild und Spiel auseinander und gestalten im Rahmen des Literaturherbst Heidelberg einen Theaterabend als eine bewegende Reise zu menschlichen (Grenz-)Erfahrungen.
Auf der Bühne präsentieren der Literatur- und Theater-Kurs der Jahrgangsstufe 2 eine Auswahl von mitunter sehr persönlichen, selbst geschriebenen oder neu interpretierten Szenen, die unter Anleitung der Lehrerin Sandra Walz und der Heidelberger Dramatikerin Ingeborg von Zadow im Rahmen eines Playwriting-Workshops entstanden sind. Es werden auch wieder Kunstprojekte zu sehen sein, in diesem Jahr von der 6. Klasse.
Beteiligte Lehrkräfte und Dramatiker:innen: Sandra Walz, Dirk Matuschka sowie die Dramatikern Ingeborg von Zadow
08. Oktober 2024
„Meine Stadt“ von Xi Xi
Der Hongkong-Kultroman endlich in deutscher Übersetzung
Karin Betz
08. Oktober 2024 | 20:00 Uhr
DAI Heidelberg | Sofienstraße 12
Eintritt frei
Xi Xi hat Generationen von Leser:innen geprägt, – nun endlich kann man sie auch auf Deutsch entdecken. In ihrem Kultroman über Hongkong, übersetzt von Karin Betz, erzählt sie rasant und fantasievoll von den stürmischen 1970er Jahre der Metropole, die bis in die Gegenwart weisen, und schafft damit einen wunderschönen, virtuos verspielten Stadtroman.
Moderation: Katharina Borchardt, SWR Kultur
Begrüßung: Beate Frauenschuh, Präsidentin Freundeskreis zur Förderung literarischer und wissenschaftlicher Übersetzungen e.V.
Karin Betz übersetzt aus dem Englischen und Chinesischen, u.a. Jin Yong, Literaturnobelpreisträger Mo Yan und Friedenspreisträger Liao Yiwu.
Sie war 2021/22 Gastprofessorin für Poetik der Übersetzung
an der Freien Universität Berlin.
Foto © Barbara Neeb
Eine Kooperation von
10. Oktober 2024
Foto © Rosa van Ederen, Reyer Boxem, Annelies Visser,
Dirk Skibaund und privat
Abschied von Gestern 4:
Das Tagelied und die Gegenwartslyrik
Zu Gast: die UNESCO City of Literature Leeuwarden
10. Oktober 2024 | 20:00 Uhr
TiK Theater im Karlstorbahnhof | Marlene-Dietrich-Platz 3
Eintritt frei
Sprachen: Englisch, Niederländisch, Friesisch, Deutsch
Zwei Liebende wachen nach einer gemeinsam verbrachten Nacht auf – und müssen sich trennen. Diese Situation beschreibt und diskutiert das Tagelied, die berühmteste Untergattung der mittelalterlichen Liebeslyrik. 2020 startete die UNESCO City of Literature Heidelberg das Langzeit-Projekt „Abschied von Gestern“ mit Schreibenden aus der UNESCO City of Literature Melbourne, die der Einladung gefolgt waren, eigene neue Versionen des Tagelieds zu verfassen. Weiter ging es 2021 mit sieben in Deutschland lebenden Dichter:innen, 2022 waren Dichter:innen aus der UNESCO-Literaturstadt Granada zu Gast und stellten ihre jeweiligen Aktualisierungen des Tagelieds vor. Dieses Jahr präsentieren Lyriker:innen aus der UNESCO City of Literature Leeuwarden ihre in den Sprachen Niederländisch und Friesisch verfassten Adaptionen des Tagelieds in Lesung und Gespräch mit Kurator Tristan Marquardt und den Übersetzer:innen.
Tristan Marquardt, Lyriker, Mediävist und Mitherausgeber der Anthologie „Unmögliche Liebe“ (2017), in der u.a. zahlreiche mittelalterliche Tagelieder neu übersetzt wurden.
Mit den Lyriker:innen Marrit Jellema (niederländische Poetin),
und Tsead Bruinja (friesisch schreibender Poet) sowie den Übersetzer:innen Gregor Seferens (für das Friesische) und Ruth Löbner (für das Niederländische).
Begrüßung: Dr. Ernst Bruinsma, Leiter des Focal Point UNESCO City of Literature Leeuwarden
Dr. Ernst Bruinsma (Heerenveen, 1966) studierte Niederländisch an der Universität Groningen (1986-1992) und promovierte an der Universität Antwerpen (2004) mit einer Dissertation über die Verlegerin Angèle Manteau und den flämischen Schriftsteller Louis Paul Boon. Er leitet die UNESCO-Literaturstadt Leeuwarden. Er ist auch als Herausgeber des Afûk tätig. Er schreibt regelmäßig über flämische, niederländische und friesische Literatur und ist einer der Mitherausgeber der Collected Works of Louis Paul Boon.
Tsead Bruinja, 2019 und 2020 Preisträger der Niederlande, ist ein Dichter, der aktiv nach unbekanntem, ungewohntem künstlerischem Terrain sucht. Er ist auch Kritiker, Performer, Redakteur, Interviewer, Lehrer und, als ein friesisches Bob-Dylan-Tribute-Album veröffentlicht wurde, sogar Musiker und Sänger. Er schreibt über die permanente Unsicherheit des Zusammenlebens – und über Vergänglichkeit und Einsamkeit – sowie über Vertrauen und Liebe in einer fast nonchalanten und stets lyrischen Weise. Entdecken Sie seine Gedichte.
Marrit Jellema ist eine 30-jährige Dichterin, Schriftstellerin und Spoken-Word-Künstlerin. Sie hat mehrere Preise für ihre Arbeit gewonnen und wurde 2024 zur Stadtdichterin von Leeuwarden ernannt. Ihr Stil ist rau, rein und lyrisch.
Tristan Marquardt, geb. 1987, lebt in München und zurzeit mit einem Stipendium in Paris. Er ist Lyriker, Mitverleger bei hochroth München und Kurator zahlreicher Veranstaltungsformate, etwa der Lesereihe meine drei lyrischen ichs in München. Sein zweiter Gedichtband scrollen in tiefsee erschien 2018 bei kookbooks. Gemeinsam mit Jan Wagner gab er die Anthologie Unmögliche Liebe. Die Kunst des Minnesangs in neuen Übertragungen heraus (Hanser, 2017). Unter bürgerlichem Namen, Alexander Rudolph, arbeitet er als Mediävist an der LMU München.
Ruth Löbner wurde 1976 in Mönchengladbach geboren. Nach ihrem Linguistikstudium in Düsseldorf arbeitete sie einige Jahre als freischaffende Autorin und übersetzt heute hauptberuflich Prosa und Lyrik aus dem Niederländischen, u.a. von Gijs Wilbrink, Amarylis de Gryse, Loekie Zvonik, Toine Heijmans und Lucas Rijneveld. Sie hat zwei erwachsene Töchter und lebt in Rheydt.
Gregor Seferens, geboren 1964, studierte Germanistik, Niederlandistik und Philosophie an den Universitäten Bonn und Köln. Er lebt heute als Lektor und freiberuflicher Übersetzer aus dem Niederländischen ins Deutsche in Bonn. Er übersetzte u.a. Bücher von Harry Mulisch, Paul Scheffer, Geert Mak, Joost Zwagerman. Für seine Übersetzungen (Prosa, Lyrik, Sachbücher) wurde er mehrfach ausgezeichnet, so etwa 2007 für seine Lyrikübertragungen. Für die Übersetzung von Anna Enquists Band „Ein neuer Abschied“ erhielt er den Rotterdamer Brockway Prize.
Eine Kooperation von
12. Oktober 2024
Das Projekt mit den drei V
VORLESEN VERMITTELT VIELFALT
Der Literaturherbst startet im Jubiläumsjahr und passend zum Festivalthemenschwerpunkt „Über Grenzen“ ein ganz- und mehrjährig angelegtes Projekt, das sich insbesondere an Vorschulkinder und Kitas, aber auch an Schulen und Schüler:innen bis zur 7. Klasse richtet: “Das Projekt mit den drei V: VORLESEN VERMITTELT VIELFALT”.
Regelmäßiges Vorlesen aus ausgewählten Kinderbüchern rund um Vielfalt und Inklusion kann Kindern helfen, die Diversität der Welt zu verstehen, – denn jeder Mensch ist einzigartig: in seiner Herkunft, seinem Aussehen, seiner Identität, seiner Religion, seinen Talenten und Vorlieben. Langfristig soll „Vorlesen Vermittelt Vielfalt“ zu einem Gemeinschaftsprojekt von Kitas, Schulen und Literaturherbst avancieren, indem schließlich Schüler:innen zwischen 11 und 13 Jahren herangeführt werden, in Kitas vorzulesen.
In einer ersten Phase haben wir 2024 bereits begonnen, eine Zusammenarbeit mit Kitas aufzubauen. Der strukturelle Ablauf soll sich einspielen. Ziel ist es, dass die Vorlesetermine in einem Rhythmus von 4-8 Wochen stattfinden. In der zweiten Phase, die 2025 beginnt, werden Schulen und Schüler:innen in das Projekt miteingebunden.
Gabi Heiler, Projektleiterin und Initiatorin, ist selbst Autorin und Verlegerin. Freiheit, Vielfalt, Selbst- und Fremdachtung sind ihre Herzensthemen, und mit viel Herz leitet und organisiert sie „Das Projekt mit den drei V“.
Große Eröffnung der Reihe
mit Kinderbuchautorin Nastja Holtfreter
12. Oktober 2024 | 13:00 Uhr
Stadtbücherei Heidelberg (Hilde Domin-Saal)
Eintritt frei
Das regenbogenbunte Bilderbuch „Herr Löwe trägt heut‘ bunt“ von Nastja Holtfreter nimmt seine kleinen Leser mit in den Dschungel, und zeigt, dass man am besten so ist, wie man ist.
Herr Löwe ist unzufrieden. Sehr sogar. Denn neben all den farbenfrohen Tieren des Dschungels fühlt er sich mit seinem gelb-braunen Fell so gar nicht besonders. Gelb und Braun sind einfach nicht die richtigen Farben für den König der Tiere, findet er. Höchste Zeit also für eine Fellveränderung! Doch welche Farbe würde ihm stehen?
Ein kunterbuntes Bilderbuch zum Vorlesen, das mit lustigen Reimen über Tiere beim Nachsprechen spielerisch das Selbstvertrauen stärkt.
Für alle Kinder gibt es mit der Autorin
auch eine Malaktion.
Die Eröffnung der Reihe „Vorlesen Vermittelt Vielfalt“
ist eine Kooperation von
12. Oktober 2024
Foto © Ertu Karaduman
LEO DA CAPO SPIELT KAFKA
Musikalisch-literarische KAFKAESKEN
12. Oktober 2024 | 20:00 Uhr
Providenzkirche (Altstadt)
VVK VVK 10,40 € | erm. 8,00 € | Abendkasse: 12,00 € | erm. 9,00 €
Tickets im VVK erhalten Sie hier
Für Schüler:innen und Student:innen, für Menschen mit Behinderung und Inhaber:innen des Heidelberg-Pass ist der Eintritt frei
LEO DA CAPO SPIELT KAFKA ist ein Abend mit Texten von und über Franz Kafka, kurze Prosa, Aphorismen, Briefe und Tagebücher gelesen von Matthias Paul, laut RNZ „…einer der hörenswertesten Vorleser der Region“. Abgerundet, gerahmt, bereichert werden die Texte mit Perlen der Popmusik, von Oliver Kuka und Elisa Herbig neu arrangiert und teilweise selbst komponiert für Cello und Gitarre und für die wunderbare Stimme von Sängerin Tina Kuka. Und so entsteht ein Kafka-Abend: „beängstigend, traumkomisch, treumeisterlich und krankhaft, die sonderbar eindringlichste Unterhaltung, die man sich denken kann.“ Das schrieb Thomas Mann zwar über Kafkas Werke, ohne deren Interpretation von LEO DA CAPO zu kennen, aber vielleicht ja doch mit wahrsagerischer Voraussicht. – Seit nunmehr zehn Jahren bespielen Tina und Oliver Kuka mit Matthias Paul, die Gründungsmitglieder des Ensemble TUTU TOULOUSE, mit ihren musikalisch-literarischen Programmen die Kleinkunstbühnen der Republik. Für LEO DA CAPO SPIELT KAFKA konnten sie die Cellistin und Sängerin Elisa Herbig hinzugewinnen, die als Musikerin Skandinavien, Europa und die USA bereiste und sich dabei immer im Spannungsfeld zwischen ihrem klassischen Instrument Cello und der Welt des Pop und des Jazz bewegte. Bei LEO DA CAPO SPIELT KAFKA verschmelzen Wort und Ton mal miteinander, mal stehen sie im Kontrast nebeneinander, aber immer gibt es eine Beziehung zwischen beiden Kunstformen. LEO DA CAPO meinen es ernst, wenn sie sagen: „Kafka kann Spaß machen!“
Leo da Capo? Sind das nicht die aus dem Kino? Ja, richtig, das Ensemble wurde gegründet, um exklusive musikalisch-literarische Kurzprogramme zu besonderen Filmerlebnissen in Heidelbergs Arthouse-Kinos zu gestalten. Ja, und dann kam Kafka, besser gesagt: die Filmpremiere von „Die Herrlichkeit des Lebens“, und die vier da Capos haben bei der Arbeit an dem kurzen Programm festgestellt, wie viel Spaß man mit Kafka haben kann, und deshalb beschlossen, diese Freude an einem ganzen Abend mit ihrem Publikum zu teilen.
Weitere Sonderveranstaltungen im Rahmen des diesjährigen Festivalthemenschwerpunkts
Heidelberger Theatertage
AMERIKA. Der Verschollene
Schauspiel nach dem Roman von Franz Kafka
Vagantenbühne, Berlin
24. Oktober 2024
Beginn: 20:00 Uhr | Einlass: 19:30 Uhr
TiK Theater im Karlstorbahnhof | Marlene-Dietrich-Platz 3
Eintritt: VVK 18,60 € | erm. 10,90 € | Aufpreis an der Abendkasse
Tickets im VVK
Foto © Stella Schimmele
„Das große Theater von Oklahoma ruft euch! Wer an seine Zukunft denkt, gehört zu uns! Jeder ist willkommen!
Aber beeilt euch, damit ihr bis Mitternacht vorgelassen werdet! Um zwölf Uhr wird alles geschlossen…! Verflucht sei, wer uns nicht glaubt!“
FRANZ KAFKA „Amerika“
In Kafkas Geschichte folgt der junge Karl Roßmann nicht gerade einem Traum, als er von Europa nach Amerika aufbricht. Der 16-jährige hat ein Dienstmädchen geschwängert und wird deshalb von seinen Eltern nach Übersee verschifft. Die neue Welt hat auf ihn nicht gewartet. Sein Aufenthalt in Amerika wird eine Suche nach Anschluss im Land der 1000 Möglichkeiten und so ist die Reise Karl Roßmanns eine Odyssee durch die eigene Seele, bei der alle Höhen und Tiefen des Daseins durchmessen werden. Kafka ahnte bereits vor hundert Jahren das Schicksal des modernen Menschen voraus und nimmt es vorweg. Nicht mehr das Individuum, sondern die Wirtschaftskreisläufe stehen im Vordergrund. Die Erschöpfung des Einzelnen auf der Flucht, die Sehnsucht nach Heimat, Liebe und Geborgenheit sind seine zentralen Themen.
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