Wir freuen uns, Sie bis Februar 2026 mit vielen Sonderveranstaltungen rund um den Festivalthemenschwerpunkt #LEBEN und weitere Schwerpunkte wie die Kampagne #kulturistmehr zu überraschen.

Programmpaket III
Sonderveranstaltungen

Kommende Veranstaltungen

30. November 2025

Foto © Konrad Gös

#KULTURISTMEHR Aktionstag
Menschliches, Allzumenschliches
Eine anekdotische Reise hinter die Kulissen der Weltliteratur und der Literaturstadt Heidelberg. Von A wie Alkohol bis Z wie Zahnweh

30. November 2025 | 17:00 Uhr
DAI Heidelberg | Sofienstraße 12
Eintritt frei | Spenden erbeten

Musenküsse und Missgeschicke, Kollegenschelte und Kreativ-Nickerchen, skurrile Einfälle und Todesfälle, Schmausen und schlüpfriges Gemüse, Ehealltag und Mordgelüste, hinderliche Phobien und Spaziergänge mit einem Hummer oder Goethes Groll auf „Schmauchlümmel“ und Brillenträger: Ein literarisch-musikalisches Live-Hörspiel mit vielen bisweilen völlig unbekannten, allzu menschlichen Geschichten aus Tagebüchern, Briefen, Aufzeichnungen und Heidelbergs Stadtgeschichte, die berühmte Dichter, Komponisten, Künstler und Philosophen in ihrem „Mensch-Sein“ aufleben lassen.
Es lesen Veronika Haas (Literaturherbst Heidelberg), Matthias Paul (Freier Theaterverein Heidelberg e.V.) und Jutta Wagner (Leiterin LiZ am DAI Heidelberg) Live-Musik: Tina Kuka (Gesang), Oliver Kuka (Gitarre). Autorin: Veronika Haas
Eine Kooperationsveranstaltung von Literaturherbst Heidelberg, DAI Heidelberg und Freier Theaterverein Heidelberg e.V.


#Kulturistmehr ist eine gemeinschaftliche Kampagne der Heidelberger Kulturszene: Angesichts der wachsenden gesellschaftlichen Herausforderungen darf Kultur nicht banalisiert und als zweit- oder drittrangig erklärt werden. Kultur ist der Kitt unserer Gesellschaft und Demokratie. Die städtischen Haushaltskürzungen treffen die Heidelberger Kulturszene – besonders auch viele Freischaffende – ins Mark. Angesichts der wachsenden gesellschaftlichen Herausforderungen müssen wir NOCH MEHR KULTUR und zweifellos auch noch mehr soziale Gerechtigkeit wagen, KULTUR, BILDUNG, SOZIALES sind das Fundament unserer Stadtgemeinschaft. Am 29. und 30. November finden Aktionstage „KULTUR IST MEHR“ mit einem großen Kultur-Programm für das Heidelberger Publikum statt.

19. Dezember 2025

WINTER-WEIHNACHTSSPECIAL
O Heidelberg, Du wunderschönes Nest
220 Jahre Heidelberger Romantik
Ein literarisch-musikalischer Romantik-Abend
Brigitte Becker (Klavier), Elisa Herbig (Cello), Veronika Haas (Literaturherbst), Matthias Paul (Freier Theaterverein Heidelberg), Jutta Wagner (LiZ Literarisches Zentrum, DAI Heidelberg)

19. Dezember 2025 | 20:00 Uhr
Gloria-Kino | Hauptstraße 146
Tickets erhalten Sie im VVK und an der Kino-Kasse

Auf vielfachen Wunsch und angesichts der großen Nachfrage im Oktober laden wir Sie nochmals herzlich zu einem besonderen poetisch-musikalischen Abend „220 Jahre Heidelberger Romantik“ ein, – ein Winter-Weihnachtsspecial mit Begrüßungsgetränk und süßem Weihnachtsgruß. „Man kann hier bei Eis und Schnee nur an den Zuckerbäcker denken“, schwärmt Brentano vom winterlichen Heidelberg, „Alle Eichbäume starrten mir wie Löffel aus dickem Brei entgegen. Ich bin erstaunt, wie dieses Land auch im Winter gesegnet ist“. Mit der Romantik wurde Heidelberg zum bis heute viel besungenen Sehnsuchtsort, dass selbst Goethe einst kein Zimmer mehr im Hotel seiner Wahl erhielt. „Heidelberg ist selbst eine prächtige Romantik“, schwärmt Eichendorff, „als gäbe es nichts Gemeines auf der Welt“. Heidelberg, – das war sommers wie winters Dolce Vita am Neckar: Goethe schwärmt im Winter von Heidelberger Esskastanien im Gänsebraten, Hegel schlemmt Knallwürstchen, Robert Schumann wärmt sich bei einer Schlittenfahrt mit köstlichem Rum, der ihn darüber hinwegtröstet, dass es für ihn an Weihnachten nur Stockfisch gab. Und im Sommer? Jean Paul preist das Heidelberger Bier und möchte im Rausch nackt auf einem Pferd reiten, Brahms rühmt Zwölfeierpfannkuchen in Ziegelhausen, während Eichendorff sich prompt eine Diät verordnet, als er beim Nackt-Baden im Neckar befürchtet, im Vergleich zu anderen Studenten keine gute Figur zu machen. Wahrlich, „Man müsste hier leben“, ruft Victor Hugo und will das Schloss mit Kanonen beschießen, damit es noch romantischer aussähe. – Die einen schwärmen von Heidelberg, andere beklagen die hohen Preise, schon Lessing verprasste – verliebt in eine Heidelbergerin – verzweifelt Geld beim Lottospiel. Auch die Anreise oder die Fahrt mit Kutsche oder Schlitten durch die Stadt waren nicht selten gefährlich, weshalb Knigge in Heidelberg einen Elchtest für Kutschen erfindet. Zugleich wagen die Frauen der Romantik – wie Bettina von Arnim, Sophie Mereau (verh. Brentano) und Clara Schumann – einen epochemachenden Schritt: Sie emanzipieren sich durch Schreiben und eigene Kompositionen und beginnen, fernab vom häuslichen Herd „das Leben auf sich regnen zu lassen“ (Rahel Varnhagen).
Ein besonderer Romantik-Abend, der Heidelberg im 19. Jahrhundert – sommers wie winters – in all seinen Facetten lebendig macht, mit vielen unbekannten, ernsten wie humorigen Vorfällen aus Heidelbergs poetisch-musikalischer Stadtgeschichte und mit romantischen Musikstücken u.a. von Robert und Clara Schumann.


220 Jahre Heidelberger Romantik – 220 Jahre literarische Geschichte des Gloria-Kinos
An welchem Ort ließen sich 220 Jahre Heidelberger Romantik glänzender feiern als dort, wo sie ihre Geburtsstunde hat: im heutigen Gloria-Kino, in dem sich Anfang des 19. Jahrhunderts der Verlag „Mohr und Zimmer“ befand. Hier erschien nicht nur Brentanos und Arnims berühmte Liedersammlung „Des Knaben Wunderhorn“, die bis heute weltweit Komponisten inspiriert, hier veröffentlichten zahlreiche Romantiker ihre Schriften. Im gleichen Gebäudekomplex waren eine Buchhandlung, ein literarischer Mittagstisch und eine nahezu legendäre Lesegesellschaft angegliedert, bei welcher Romantiker wie Arnim, Brentano und Görres selbst mit ihren „Erzfeinden“, den Anhängern der Klassik, freundschaftlich „Topfschlagen“ spielten. 1817 geht Karl Baedeker, dessen Name heute längst eine Weltmarke ist, bei Mohr in die Lehre, und auch der „badische Baedeker“, wie der Heidelberger Professor und Reiseschriftsteller Aloys Schreiber genannt wird, ist in der Hauptstraße 146 häufig Gast.

Zurückliegende Veranstaltungen

20. November 2025

LOLITA LESEN IN TEHERAN
Premiere & Filmgespräch mit Darsteller Shahbaz Noshir

20. November 2025 | 19:30 Uhr
Gloria-Kino | Hauptstr. 146
Tickets erhalten Sie im VVK und an der Kino-Kasse

„Eine lebendige Hymne an die Freiheit“ LE POINT, „Eine berührende Geschichte über die Macht der Literatur und die Solidarität unter Frauen“ VANITY FAIR: Regisseur Eran Riklis erzählt die wahre Geschichte von Azar Nafisi – basierend auf ihrem gleichnamigen internationalen Bestseller. Entstanden ist ein zutiefst bewegendes Drama über Mut, Hoffnung und die stille Kraft der Worte: Im postrevolutionären Teheran der 1990er-Jahre wagt die Literaturprofessorin Azar Nafisi einen stillen Akt des Widerstands: In ihrer Wohnung versammelt sie heimlich sechs ihrer Studentinnen zu einem privaten Lesekreis. Gemeinsam tauchen sie in die verbotenen Werke der westlichen Literatur ein – von Vladimir Nabokov über F. Scott Fitzgerald und Henry James bis hin zu Jane Austen. Inmitten politischer Repression und religiöser Kontrolle wird das Lesen zu einem Akt der Selbstermächtigung, der die Frauen zum Reflektieren über Freiheit, Liebe und Identität inspiriert.

Wir verlosen unter den Kinogästen je ein Exemplar der Romanvorlage und des Hörbuchs.

Eine Kooperation von Gloria-Filmkunsttheater, Literaturherbst Heidelberg, Hamseda Together und Worte des Widerstands


LOLITA LESEN IN TEHERAN
I/ISR 2025 | Regie: Eran Riklis | 108 Min. | FSK 12
Darsteller*innen: Golshifteh Farahani, Zar Amir, Mina Kavani, Bahar Beihaghi, Isabella Nefar, Raha Rahbari, Lara Wolf

17. November 2025

Fotos © Stadtarchiv Heidelberg

Volker von Offenberg
Wege zum Paradies. Utopisches Denken und radikales Handeln in der Heidelberger Revolte (1968-1978)

17. November 2025 | 20:00 Uhr
TiK Theater im Karlstorbahnhof, Marlene Dietrich-Platz 3
Eintritt frei

„Worte des Widerstands“ widmet sich an diesem Abend den politischen und gesellschaftlichen Widerstandsbewegungen im Heidelberg der späten 1960er und frühen 1970er Jahre: Widerstand gegen autoritäre Strukturen, gegen alte und neue Nazis, gegen den Vietnamkrieg, Kolonialismus und Imperialismus. Volker von Offenberg liest aus seinem neu erschienen Buch „Wege zum Paradies“. Zu Wort kommen auch als Zeitzeuge ein Kollegiat des ehemaligen Collegium Academicum (CA) in der Altstadt und eine Vertreterin des heutigen neuen CA auf dem Konversionsgelände in Rohrbach-Süd.
Bürgerkriegsähnliche Zustände, Zitadelle des Aufruhrs – so beschrieben viele Medien Heidelberg in den Jahren nach 1968. Während in anderen vormaligen Brennpunkten die Revolte verebbte, bildete sich in Heidelberg eine Vielzahl von politischen, kulturellen und subkulturellen Gruppen, die Neues und Ungewöhnliches wagten. Ob bunte Hippies, experimentelle Künstler, Anarchisten, Selbsthilfe-Initiativen, Spontis, kommunistische Kaderorganisationen oder Sympathisanten des bewaffneten Kampfs: Sie hatten die Vision eines befreiten Lebens – ohne Angst, Unterdrückung, Ausbeutung und Krieg. Aber wie dahin kommen? Von Erfolgen, Glücksmomenten, Irrwegen und Misserfolgen auf dem Weg zur Utopie erzählt dieses Buch (Draupadi-Verlag, Heidelberg, 2025)

Volker von Offenberg, 951 in Heidelberg geboren, Abitur 1970 am Kurfürst-Friedrich-Gymnasium, Zivildienst im Universitätsklinikum Heidelberg, Studium Germanistik und Geschichte in Konstanz und Heidelberg, Lehrtätigkeit u.a. an der Elisabeth-von-Thadden-Schule Heidelberg und am Karl-Friedrich-Gymnasium Mannheim, Publikationen zu lokal- und regionalhistorischen Themen, Malausbildung bei Bernhard Epple, Gregor Scheer und Arik Brauer, Ausstellungen mit Öl-Lasur-Schichtenmalerei im Stil des Poetischen Realismus, inspiriert von Reisen nach Italien, Griechenland, Syrien, Palästina, Israel, Jemen und Iran. (Foto © privat)


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