Festivalthemenschwerpunkt „Vielfalt Liebe. Vielfalt Literatur“

Erstmals in der Geschichte des Literaturherbst Heidelberg wurde ein Festivalthemenschwerpunkt – „Vielfalt Liebe. Vielfalt Literatur“ – konzipiert. „Vielfalt Liebe“ umfasst hierbei eine buchstäbliche Vielfalt des Fühlens und Erlebens: ganz gleich ob Leid oder Freud‘, Einsamkeit oder Erfüllung, hetero- oder homoerotisch, partnerschaftliche, familiäre oder freundschaftliche Zuneigung, die Liebe zu einem Ort, etwa zur Heimatstadt, oder die Leidenschaft für eine Tätigkeit und Genussform.
Ergänzend zu unserem Programmpaket mit abwechslungsreichen Festival-Formaten wie »Literatur findet Stadt«, »Literatur und Musik«, »Heidelberg liest« u.v.m. möchten wir mit diesem Themenschwerpunkt unserem Publikum ein weiteres facettenreiches Literatur-Erleben bieten und konnten überdies Autoren und Autorinnen, Künstler und Künstlerinnen dazu anregen, sich vielfach – auch in neu entstandenen Texten – mit der Liebe in all ihren Facetten und Erscheinungsformen kreativ auseinanderzusetzen.

Zwölf Veranstaltungen an drei Festivaltagen

An drei Festivaltagen finden zwölf Veranstaltungen – darunter Tandemlesungen, literarisch-musikalische Performances, Konzerte, Theater – rund um die „Vielfalt Liebe“ und die „Vielfalt Literatur“ statt. Neben den Veranstaltungen von regionalen Autoren und Autorengruppen ist es uns eine besondere Freude, die Sängerin, Singersongwriterin und Autorin Katharina Franck und die Autorin Maren Richter mit ihrer vielgelobten Biografie über Maria Daelen begrüßen zu dürfen.

Vielfalt gemeinsam erleben

Im Rahmen unseres Festivalthemenschwerpunkts war es zudem ein besonderes Anliegen, erstmals in Heidelberg »Literaturstadt« (UNESCO City of Literature Heidelberg) und »Regenbogenstadt« (Rainbow City Heidelberg) zusammenzubringen und „Vielfalt“ literarisch wie gesellschaftlich erfahrbar zu machen. – „Was ist Liebe? Liebe ist, wenn man – ach was! Liebe ist Liebe“, sagte der deutsche Schriftsteller Erich Mühsam. Von Thomas und Klaus Mann bis zu Virginia Woolf, von Oscar Wilde zu Patricia Highsmith: Wo Literatur von der Liebe erzählt, erzählt sie seit jeher auch von Vielfalt, und nahezu mühelos macht sie dabei die oftmals verblüffende Gleichheit menschlichen Erlebens und Fühlens erfahrbar. Über die „Vielfalt Liebe“, über Identität und Schreiben – nicht zuletzt mit Blick auf gesellschaftliche, kulturpolitische Problemstellungen – diskutieren vier Autoren und Autorinnen beim diesjährigen Literaturherbst-Podiumsgespräch und geben überdies kurze Kostproben aus ihren Texten rund um Liebe.

Versenden Sie Liebe!
Postkarten rund um die „Vielfalt Liebe. Vielfalt Literatur“

Verschicken oder teilen Sie die „Vielfalt Liebe. Vielfalt Literatur“! Postkarten mit Gedichten von regionalen Autoren rund um die Liebe – vom Aufbruch über das Ankommen hin zu Abschieden, daneben ein aphoristisches Gedicht, das die „Vielfalt Liebe“ feiert – liegen ab September im gesamten Stadtgebiet und während des Festivals kostenfrei für Sie aus.

„Vielfalt Liebe. Vielfalt Literatur“ – Ein Poetryfilm

Anlässlich unseres Festivalthemenschwerpunkts hat der Literaturherbst Heidelberg einen Poetryfilm mit vier Gedichten von Autoren aus unserer UNESCO City of Literature produziert, eine Text-, Klang und Bildcollage, die in ihrer Gesamtheit den wunderbaren Facettenreichtum von „Vielfalt Liebe“ poetisch widerspiegelt. Sie hören die Gedichte „Winterschlaf“ von Lothar Seidler (Minute 00:03), „Nach Hause“ von Gertrud Edelmann (Teil 1 Minute 00:54 | Teil 2 Minute 03:20), „Flechtwerk“ von Sofie Morin (Minute 01:19) und „Bleib bei mir“ von Christoph Klimke (Minute 02:56). Es sprechen die Schauspieler Markus Schultz und Jörg Nadeschdin, die Autorin Sofie Morin und Veronika Haas (Produktion & Schnitt).


Zu den Autoren

Dr. Lothar Seidler, geboren 1957 in Nürnberg. Schreibt vor allem (Kurz-)Prosa über die alltäglichen Absurditäten und Zufälle, bewohnt und betreibt Heidelbergs kleinstes Verlagshaus. Promovierter Diplombiologe, übersetzt und lektoriert freiberuflich naturwissenschaftliche Fachtexte.
Foto © Wolfgang Bauer

Gertrud Edelmann, 1961 im hessischen Odenwald geboren und dort aufgewachsen, studierte Germanistik und Theologie in Marburg und Heidelberg, wo sie seit 1981 lebt. Sie war in Sprachinstituten, bei der Zeitung und im Buchhandel tätig und legte die Abschlussprüfung für das Fach Ethik an der Universität Gießen ab. Seit 1991 Gymnasiallehrerin . Sie ist. Mitglied in der Autorengruppe „city of literature“, Heidelberg. Zuletzt erschienen Sonnensegel. Gedichte im Draupadi Verlag. Foto © privat

Sofie Morin, geb. 1972 in Wien, hat Studien der Zoologie (Verhaltensforschung) und Philosophie sowie eine psychotherapeutische Ausbildung abgeschlossen und ist nach einigen Wanderjahren über Brüssel in Heidelberg gelandet, wo sie im öffentlichen Dienst arbeitet. Sie lebt mit ihren Kindern im Odenwald. In ihren Texten jongliert sie mit fremden und eigenen Welten, mutmaßlich – so sagt sie – des schieren Glücks wegen, am Leben zu sein. Rund 70 Veröffentlichungen in zahlreichen Literaturzeitschriften und Anthologien.
Foto © Marcus Klump

Christoph Klimke, geb. 1959 in Oberhausen, Studium der Germanistik und Italianistik in Bonn und Florenz. Heute lebt er als Schriftsteller in Berlin und Heidelberg. Er veröffentlicht Lyrik, Prosa, Essays, Theaterstücke sowie Opern- und Tanzlibretti. In regelmäßigen Abständen lebt er in Italien, hat Literatur aus dem Italienischen übersetzt. Seit Beginn der 1990er Jahre arbeitet er zunehmend für das Theater als Autor, Librettist, Dramaturg und schreibt Drehbücher für Dokumentarfilme. Sein Werk wurde mehrfach ausgezeichnet u.a. mit dem Förderpreis Literatur des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Alfred-Döblin-Stipendium der Akademie der Künste Berlin. Zuletzt erschienen ist sein Lyrikband Das Alphabet des Meeres (Elfenbein Verlag 2019) | Foto © Christian Buck


Zu den Sprechern

Markus Schultz, geb. 1985 in Speyer. Nach dem Abitur Studium der Illustration und Computergraphik in Bochum, das er zugunsten eines Schauspielstudiums abbrach. Noch während der Schauspielausbildung in Mannheim (Abschluss 2012) war er als Gast am dortigen Nationaltheater, sowie am Theater Heidelberg engagiert. selbstständiger Schauspieler, u.a. als Gast am Jungen Staatstheater Wiesbaden, sowie an Theatern in Trier und Frankfurt. Er schrieb und spielte ein deutsch-türkisches Kinderstück, welches am Hoftheater Tromm (Odenwald) uraufgeführt wurde, Regie hatte Jürgen Flügge. Gastspiele führten ihn damit auch ans Theater im Pfalzbau. Als Sprecher ist er seit 2011 für den Klett-Sprachen-Verlag tätig. Von 2014-2016 war Markus Schultz festes Ensemblemitglied an den Westfälischen Kammerspielen Paderborn. Seit Sommer 2016 arbeitet er wieder freischaffend als Schauspieler und unterrichtete bis 2016 an der Universität Mannheim Deutsch als Fremdsprache. 2017-2020 konnte er Erfahrungen als Synchronsprecher sammeln, 2018/2019 beteiligte sich Markus Schultz an dem großen Science-Fiction Hörspielprojekt „Anomalia-Das Hörspiel“, in dem er den Wikingerkrieger Ariald Gunnarson darstellte. tourt neben Märchenmusicals und Komödien auch mit verschiedenen theaterpädagogischen Programmen durch Deutschland, Österreich, Schweiz und Luxemburg. | Foto © Jens Fiedler

Jörg Nadeschdin, Jahrgang 1969, wurde in Essen geboren, begann auch dort Theater zu spielen, bevor sein Weg ihn zu den Bühnen in Dinslaken, Köln, Münster, Freiburg und schließlich nach Lübeck führte, wo er bis heute lebt. Besonders in Freiburg bestritt er unzählige Lesungen und schrieb die Theaterstücke „Das Teufelsspiel“, „Die Hochsteckfrisur“ und „Der König“. Die beiden letzten sind im Sesslerverlag erschienen. Zur Zeit ist Jörg Nadeschdin in Theaterproduktionen in Cottbus, Heidelberg und auch wieder in seiner Geburtsstadt Essen zu erleben. | Foto © Jessica Alice Hath

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